1998
Am 28. Februar feiert der Geschichtsverein Erlensee im kleinen Saal der Erlenhalle sein 20-jähriges Bestehen und 750 Jahre Wasserburg (urkundliches Ersternennungsdatum). An diesem Abend berichtet Peter Jüngling in einem Kurzvortrag „Erinnerung an die Vergangenheit“, über den Bereich der Wasserburg in vorurkundlicher Zeit. Der Geschichtsverein steuert den Kurzvortrag „ Die Geschichte der Wasserburg“ bei.
Außerdem werden die Gründungsmitglieder und die Vereinsmitglieder, die auf eine 20-jährige Mitgliedschaft zurückblicken können, geehrt. Es schließt sich noch ein gemütliches Beisammensein an.
Im Museum ist die Sonderausstellung „ 750 Jahre Wasserburg“ zu sehen.
Am 9. Mai starten wir am alten Langendiebacher Friedhof, im Bereich des ehemaligen Kleinkastells, zu unserer Limeswanderung per Rad. Über die Dammstraße fahren wir weiter zum früheren Rückinger Kastell. Von dort aus geht es durch die Bulau, entlang gut sichtbarer Reste des römischen Grenzwalles bis zur letzten Station, dem Standort des früheren Erdkastells Neuwirtshaus.
Der Ausflug am 23. Mai führt uns zum Schloss Birstein. Das Dorf Rückingen gehörte über viele Jahre zur Grafschaft Büdingen bzw. zu deren späteren Linie Isenburg – Birstein.
Zwei Urkunden aus dem 12. Jahrhundert zeigten bereits den Zusammenhang zwischen dem früheren Rückinger Landadel und den Herren von Büdingen. Die Schlossherrin führt uns durch die mit hohem finanziellem Aufwand renovierten Räumlichkeiten des Schlosses und wir haben Gelegenheit die Zimmer mit ihren alten Möbeln und Gemälden zu besichtigen. Auch zeigt sie uns den privaten von der fürstlichen Familie bewohnten Teil des Schlosses. An einer Hauswand entdecken wir einige Wappensteine derer von Rückingen und Rüdigheim. Diese stammen aus dem früheren Rückinger Herrnhof und wurden bei dessen Abriss im Jahr 1909 dort in Sicherheit gebracht.
Im Rahmen der Festveranstaltung „ 825 Jahre Rückingen“ am 18. September wird von einem Mitglied der Kurzvortrag „Abriss der Geschichte Rückingens“ gehalten. Dem Referenten sind dafür nur 20 Minuten zugebilligt, so dass er dauernd auf seine Uhr schaut.
„Die Revolution 1848/49 und das Amt Langenselbold“(Langendiebach und Rückingen gehörten damals zum Amt Langenselbold) ist das Thema eines Diavortrages von Dekan Peter Gbiorczyk am 17. November.
1997
Im März erscheint die 1. Ausgabe der Vereinszeitschrift „ERLENSEE GESTERN UND HEUTE“.
Ebenfalls im März lädt der Seniorenbeirat zusammen mit dem Geschichtsverein zu einem Dialektnachmittag im kleinen Saal der Erlenhalle ein. Selbst zwischen den beiden Ortsteilen Langendiebach und Rückingen können erhebliche sprachliche Unterschiede festgestellt werden. Unter den Teilnehmern entbrannte teilweise ein lautstarker Wettstreit, was denn nun der “richtige“ Dialekt sei.
Am 6. April öffnet das Heimatmuseum mit der Sonderausstellung „100 Jahre Betriebsbeginn Hanauer Kleinbahn“.
Mit einem vollbesetztem Bus fahren wir am 24. Mai nach Frankfurt- Höchst. Die vorgesehene Besichtigung der Justinuskirche und der Manufaktur Höchst findet leider nur von außen statt. Dafür bietet unsere Führerin eine aufschlussreiche Stadtführung.
Der Geschichtsverein Langenselbold besteht 25 Jahre. Anlässlich der akademischen Feier überbringt ein Vorstandsmitglied des GVE Glückwünsche.
Die Wasserburg und das Museum sind am „Tag des offenen Denkmals“ von 11.00 – 17.00 Uhr geöffnet. Der damalige Kreisbeigeordnete Erich Pipa eröffnet mit Vertretern des Denkmalschutzes um 11:00 Uhr diesen Tag. In der Wasserburg werden selbst gebackene Kuchen, Kaffee und kühle Getränke angeboten. Da dieser Tag ebenfalls der Radfahrsonntag „Kinzigtal total“ ist, kommt auch eine große Zahl auswärtiger Radfahrer. Am Nachmittag besuchen noch Bürgermeister Manfred Heller mit Landrat Karl Eyerkaufer und der CDU-Landtagsabgeordnete Aloys Lenz die Wasserburg.
Über Wilhelmsbad nach Hochstadt führt bei herrlichem Spätsommerwetter der Radausflug am 27. September. Nach dem Besuch des dortigen Heimatmuseums zeigt uns die Museumsleiterin kaum bekannte Orte in dem schönen Städtchen. Nach einer Rast in einer Apfelweinwirtschaft wird die Rückfahrt angetreten.
Peter Jüngling/Hanau spricht und zeigt Dias über „Die Römer und ihre Nachfolger im Raum Hanau“ am 18. November.
Der Verein hat mittlerweile 99 Mitglieder.
1996
Im Frühjahr veranstaltet der Geschichtsverein zusammen mit dem Seniorenbeirat Babbelnachmittage in beiden Ortsteilen.
Die Langendiebacher Fußballer feiern Kerb. Traditionell ein Regentermin. Kein gutes Omen für den Jahresausflug des Geschichtsvereins. Und so fallen die Besichtigung der Grabungsstätte auf dem Glauberg und der Besuch des Glauberger Museums im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Erst am Nachmittag klart das Wetter auf und wir konnten trockenen Fußes die Ruine des Klosters Arnsberg besichtigen. Nach einem Abendessen in Inheiden kehren wir um 21 Uhr nach Erlensee zurück. Da in diesem Jahr ein Fahrradausflug nach Alzenau geplant ist, machen der 1. und 2. Vorsitzende an einem späten Nachmittag im August die Vortour, um den Weg dorthin zu erkunden. Dabei verfahren sich die beiden in der Bulau und bleiben schließlich im Sand stecken. „Hier kann uns nur noch Jörg Schneeweis heraushelfen“, meinte der 2. Vorsitzende, der diesen Herrn als Hobbyjäger kennt. Es dauerte nicht lange, da hören die beiden Verirrten einen Jeep brummen. Ihm entstieg tatsächlich Herr Schneeweis, der die beiden sicher ans Ziel führt. Der Ausflug findet dann am 7. September bei herrlichem Spätsommerwetter statt. Die „Wegführung“ ist immer noch unklar. Auch das stetige Bergauffahren Richtung Alzenau macht einigen Radlern bei der sommerlichen Hitze zu schaffen. Dennoch kommen wir ohne Verlustmeldung im Alzenauer Schloss an und genießen die dortige Führung. Aber der Heimweg hat es erneut in sich. Der Tipp einer Mitradlerin, es gebe eine kürzere Strecke für den Nachhauseweg, erweist sich als steil bergauf und steil bergab führende Route über den Schäferberg. Schließlich sind alle froh als das heimatliche Erlensee in Sicht kommt.
Erstmals ist am „Tag des offenen Denkmals“ das Heimatmuseum von 14.00-17.00 Uhr geöffnet. Der Geschichtsverein Ronneburg ist an diesem Tag zu Gast.
Am 2. Oktober erinnert der Geschichtsverein mit einem Diavortrag an den ersten Betriebstag der Hanauer Kleinbahn am 1. Oktober 1896. Unter den rund 45 erschienenen Zuhörern ist auch die Tochter des letzten Langendiebacher Bahnhofsvorstehers, Frau Herta Dorn.
Am 5. Oktober findet ein historischer Spaziergang durch Langendiebach statt, ein weiterer folgt am 19. Oktober durch Rückingen.
1995
Bereits am 1. Mai erfolgt die Jahresfahrt nach Ladenburg am Neckar. Die politische Gemeinde feiert ihr 25jähriges Bestehen. An der vom Geschichtsverein mit konzipierter Broschüre übt die katholische Kirchengemeinde Kritik. Sie fühlt sich benachteiligt, weil die kath. Kirche nicht in der Broschüre abgebildet ist
Zu den Feierlichkeiten zum 25jährigen Bestehen Erlensees veranstaltet am 12. Juni der Geschichtsverein einen Dia-Abend für Erlenseer Neubürger und ein Mitglied hält die Festansprache „25 Jahre Erlensee“ beim Festakt am 21. Juni im Festzelt. An dem Festzug beteiligt sich der Geschichtsverein mit einem Festwagen.
Am 24. Juni erfolgt im Beisein von Bürgermeister Heller und weiteren Ehrengästen die feierliche Eröffnung des erweiterten Museumsteils im Obergeschoss der Wasserburg. Unter anderem ist dort aus Anlass der Jubiläumsfeierlichkeiten der politischen Gemeinde auch die Bilderausstellung „25 Jahre Erlensee“ zu sehen. Die Darbietungen des ev. Posaunenchors und einer Mandolinengruppe umrahmen die kleine Feier.
Die Radtour führt am 23. September über Wolfgang nach Steinheim. Wir besichtigen im Schloss das Museum mit Schwerpunkt Vor- und Frühgeschichte sowie das nachgebildete Mithränum mit dem aus Rückingen stammenden Mithrasstein. Nach einem Rundgang durch die Altstadt kehren wir in einer Apfelweinwirtschaft ein. Spät am Abend geht es dann zurück nach Erlensee.
Auf mehrfachen Wunsch wird der Diavortrag vom 12. Juni noch einmal im November wiederholt.
Im Rahmen der Seniorenarbeit veranstaltet der Geschichtsverein Erzählnachmittage unter dem Thema „Wie es früher einmal war“. Im Bürgerhaus „ Zum neuen Löwen“ am 20. November und am 23. November im „Calaminus-Haus“.
1994
Etwa 7 Mitglieder treffen sich nun regelmäßig, um die mittlerweile renovierten Räume im Obergeschoss der Wasserburg herzurichten. Der größte Raum steht nun als weitere Ausstellungsfläche für das Heimatmuseum zur Verfügung. Dort werden eine alte Küche und ein Wohnzimmer eingerichtet. Kinder und Schulzeit, der Nachbau eines alten Kinderkarussells, ein altes Hochzeitkleid und vieles mehr werden dort ausgestellt. Am 30. April stirbt überraschend unser 1. Vorsitzender Wolfgang Haude. Werner Sönning übernimmt kommissarisch den Vorsitz des Geschichtsvereins.
Zur Veste Otzberg fahren wir am 28. Mai. Durch das dortige hübsch eingerichtete Museum führt anschaulich Georg Kreiner. Spontan stellt er sich auch für eine Stadtführung in Groß-Umstadt zur Verfügung. Die Geschichte der dort vergessenen Mitreisenden, die mit einem Taxi dem Bus hinterher fuhren, wird heute noch gern erzählt.
Per Rad geht’s am 25. September zu dem schon 1994 geplanten Besuch des Heimatmuseums Bruchköbel und dem angegliederten Spielhaus. Anschließend radeln wir zu einem gemütlichen Beisammensein in eine Neuberger Gastwirtschaft. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 25. Oktober wird Werner Sönning zum 1. Vorsitzenden gewählt.
1993
Die politische Gemeinde beabsichtigt im Jahr 1995, anlässlich des 25jährigen Zusammenschlusses beider Ortsteile, eine Broschüre zu veröffentlichen. Eine Gruppe Vereinsmitglieder arbeitet ab Mai an dem geschichtlichen Teil der Broschüre „25 Jahre Erlensee“.
Am 12. Juni geht’s nach Friedberg. Dort besichtigen wir die Stadt und das Wetteraumuseum. In Ilbenstadt bietet sich auf dem Rückweg der Besuch der alten Klosterkirche an.
Eine von Mitgliedern des Geschichtsvereins erarbeitete Broschüre „ Zur Geschichte des Fliegerhorstes Langendiebach“ wird veröffentlicht.
Ständiger Regen verhindert den Fahrradausflug nach Bruchköbel. Trotzdem fahren einige Mitglieder zu dem für diesen Ausflug geplanten Abendessen nach Neuberg.
Über die wohl berühmteste griechische Ausgrabungsstätte Troja berichtet am 9. November ein Vereinsmitglied. Er besuchte Troja in seinem Sommerurlaub und zeigt an diesem Abend Dias von diesem Ort.
1992
Von Januar bis Juni archiviert eine Historikerin im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungs- maßnahme die Exponate und Bücher des Vereines.
Nach dem Auszug des Schachvereines aus der Wasserburg stehen dem Geschichtsverein nun alle Räume zur Verfügung. Dankenswerterweise übernimmt erneut die politische Gemeinde die Renovierung der freigewordenen Räumlichkeiten. Bei der Jahreshauptversammlung soll abermalig die Arbeitsgruppe Wasserburg ins Leben gerufen werden. Leider scheitert dieser Versuch.
Der Jahresausflug am 13. Juni führt zum Barockschloss Adolphs-Eck bei Fulda. Die Schlossführung dauert etwa eine Stunde. Anschließend fahren wir zu einem gemütlichen Abschluss in eine Dorfgastwirtschaft nach Bronzell.
Für die Ausstellung „ Bäuerliches Gerät“ richten Vereinsmitglieder ein Podest in der Scheune der Wasserburg her.
Bei strahlendem Sonnenschein radeln wir am 12. September nach Langenselbold zum dortigen Heimatmuseum. Anschließend fahren wir zum Buchberg. Hinauf schieben die meisten ihr Fahrrad. Dafür geht es nach dem Genuss der italienischen Küche im flotten Tempo bergab Richtung Erlensee.
1991
Um zusätzlichen Lagerplatz zu erhalten, entrümpeln Mitglieder den Zwischenboden in der Scheune der Wasserburg.
Am 8. Juni wird die Breuburg im Odenwald besucht. Ein schrulliger Führer lotst uns durch das sich über mehrere Stockwerke verteilte, stark angestaubte Heimatmuseum. Interessant ist der schöne, mit Stuck geschmückte Rittersaal und der über 85 m tiefe Brunnen. Zum Abschluss geht’s nach Michelstadt. Dort erkunden wir das schöne Städtchen um nach einer gemütlichen Einkehr den Heimweg anzutreten. Die Fahrradtour geht diesmal bei schönstem Wetter nach Groß-Auheim. Dort besichtigen wir das Heimat- und Industriemuseum.
Die Mitgliederzahl hat sich auf 70 erhöht.
„1901-1991, neunzig Jahre neue Evangelische Kirche Rückingen“, der Geschichtsverein veranstaltet aus diesem Anlass am 8. September einen Diavortrag.
1990
Der dritte Museumsbereich, der „ Römerraum“, ist fertig gestellt.
Am Samstag, den 9. Juni, fährt der Geschichtsverein nach Bad Homburg. Nach einer Führung durch das dortige Schloss erkunden wir noch den Schlosspark und seine Umgebung.
Unter dem Motto „ Entlang des Limes“ geht es bei dem Radausflug im August durch die Bulau nach Großkrotzenburg zum dortigen Heimatmuseum.
1989
Die Renovierung der neuen Räume in der Wasserburg dauert noch an. Die politische Gemeinde lässt Fußboden und Wandbelag erneuern. In der Jahreshauptversammlung am 21. März wird die Arbeitsgruppe Museum gebildet. Diese trifft sich ab April jeden 2. Montag im Monat. In diesen monatlichen Treffen, dem so genannten „Montagstreff“, werden die Exponate gereinigt und Bildmaterial archiviert. Nachdem die Renovierungsarbeiten in der Wasserburg beendet sind, trifft sich diese Gruppe nun auch fast jeden Samstagnachmittag, um die Räume einzurichten. Oft enden diese Treffen mit einem gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen.
Nicht zuletzt wegen der aufschlussreichen Führung durch das Gutenbergmuseum ist die Jahresfahrt nach Mainz am 29. Mai ein voller Erfolg. Einige Mitfahrer bummeln noch durch das schöne Mainz und nutzen die Gelegenheit, die St. Stephan-Kirche mit den berühmten Marc Chagall Fenstern zu besuchen.
Am 2. Juli fahren wir zur Grube Messel. Dort werden wir durch das Ausgrabungsgebiet geführt.
Ein Vereinsmitglied findet ein Schieferstück mit einem versteinerten Fisch, das noch bis heute in seinem Besitz ist. Anschließend wird das örtliche Museum besucht. Ausstellungsgebäude für etliche in der Grube Messel gefundener Fossilien.
Zum Wandertag der Bergwacht im September ist das Heimatmuseum geöffnet. Erstmals sind an diesem Tag der neu gestaltete Gewölberaum und der neu eingerichtete Handwerkerraum zu sehen. Gut besucht ist das Referat eines Vereinsmitgliedes über Fachwerksanierung, am 14. November.
1988
Eine Sonderausstellung über die Ausgrabungen 1984 – 1985 in Erlensee ist im Schloss Philippsruhe zu sehen. Mit Privat – Pkw besuchen wir diese Ausstellung im Frühjahr.
Fulda, einst Missionszentrale für Deutschland und letzte Ruhestätte der Apostel der Deutschen Bonifatius im Dom zu Fulda, ist Ziel des diesjährigen Jahresausflugs. Eine interessant vorgetragene Führung durch den weltberühmten Dombereich, das Dommuseum und die Michaelskirche, erwarten die Teilnehmer. Anschließend löst sich die Gruppe auf und jeder kann nach eigener Vorstellung etwas unternehmen. Als wir am Abend in Erlensee eintreffen, sind alle Mitfahrer der Meinung, dieser Ausflug hat sich gelohnt.
Das Gelände um die Wasserburg wird eventuell umgestaltet. Angedacht ist der Bau einer Remise, die für Ausstellung von Ackergerät dienen soll. Der Hanauer Geschichtsverein zeigt Interesse an Probegrabungen in diesem Bereich. Der GVE unterstützt diese bis Herbst 1989 dauernde Aktion. Neben vorgeschichtlichem Fundmaterial werden verschiedene mittelalterliche Bebauungsreste gefunden. Die Datierung des dort gefundenen Verfüllmaterials (Scherben) und ein Stück Balken weist auf das 10. Jahrhundert hin.
Im Rahmen der 1. Erlenseer Kulturwoche, ab dem 27. August in der Erlenhalle, präsentiert der Geschichtsverein dort die Bilderausstellung „Langendiebach und Rückingen gestern und heute“. Rechtzeitig zu dieser Ausstellung kann die vom Geschichtsverein verfasste Broschüre, „Erlensee – Zur Geschichte von Langendiebach und Rückingen“ vorgestellt und verkauft werden. Die Verfasser der Broschüre waren darauf bedacht, dass der Inhalt weder durch historische Fachsprache noch Methodik langweilt. Es gelingt ihnen, ein buntes Bild der historischen Entwicklung von „Diebach“ und „Rückingen“ aufzuzeichnen.
Im Rahmen der Kulturwoche zeigt der Verein in einer sehr gut besuchten Veranstaltung am 1. September über 100 Dias von alten Ansichten des Ortes.
Die Bergwacht gibt im November die Nutzung seiner Räumlichkeiten in der Wasserburg auf. Dem GVE stehen nun auch zwei Räume im Obergeschoß der Burg zur Verfügung. Die Arbeitsgruppe Wasserburg wird wieder tätig. Geplant ist, den größeren der beiden Räume als Versammlungsraum einzurichten. Der zweite Raum steht als Archiv zur Verfügung. Im ehemaligen Vereinsraum wird eine Ausstellung über die römische Vergangenheit Erlensees eingerichtet. Ein dritter Museumsraum soll neben dem Eingang zu dem Gewölberaum, der jetzt schon als Museumsraum genutzt wird, entstehen. Verschiedene Handwerksberufe sollen dort dargestellt werden.
Der GVE beteiligt sich an der Gedenkfeier der Gemeinde Erlensee zum 50. Jahrestag der Reichspogromnacht, am 9. November 1988, mit einer Ausstellung von einer Reihe zeitgenössischer Bilder und zweier originaler Judensterne (die einst von jüdischen Rückinger Bürgern getragen werden mussten).
1987
Am 16. Mai führt uns ein Mitglied des Geschichtsverein Erlensee durch das mit dem Museumspreis des Europarates ausgezeichnete Museum Rüsselsheim. Abschließend kehren wir in einer gemütlichen Hochheimer Weinwirtschaft ein.
Im Mai räumen wir den Lagerraum des Geschichtsvereins in den ehemaligen Stallungen im Calaminus-Haus auf.
Durch den Geschichtsverein angeregt will die Gemeinde an historisch interessanten Gebäuden Hinweisschilder anbringen. Die Texte für diese (dann 1988 angebrachten) Schilder sind mittlerweile zusammengestellt und werden am Ende des Jahres der Gemeinde übergeben.
1986
In einem interessanten Vortrag berichten am 13. Mai im Ev. Gemeindehaus Langendiebach die Grabungsleiter Herr Steidte und Herr Velte (Hanauer Geschichtsverein) über die Ausgrabungen in der Langendiebacher Kirche und der Fundamente der ehemaligen Rückinger Kirche.
Viel Kritik wird an der Stadtführung durch Alsfeld am 7. Juni geübt. Auch durch das schlechte Wetter leidet die Stimmung. Aber wir machen das Beste aus dem Ausflug durch die gut erhaltene Altstadt mit Fachwerkhäusern aus dem 16.-19. Jahrhundert. Ein Vorstandsmitglied macht den Vorschlag, sich zukünftig bei der Terminauswahl für die Jahresfahrt nach der Mondphase zu richten. Bei Vollmond sei schließlich immer gutes Wetter.
Im Rahmen einer Feierstunde am 23. August, Anlass ist das 675-jährige Bestehen der Ev. Kirche Rückingen, werden vom Geschichtsverein zwei Festvorträge gehalten. Einen, über die Vorgeschichte der Rückinger Kirche und einen weiteren über die Geschichte der alten Kirche. Auch eine Bilderausstellung zu diesem Thema wird zusammengestellt und im Gemeindehaus gezeigt.
1985
Nach dem kalten und langen Winter werden im Frühjahr die Ausgrabungen, die bis Ende Oktober dauern, fortgesetzt. Dabei kommen 35 Bestattungen zum Vorschein. Hinweise auf eine vorausgegangene Holzkirche finden sich nicht.
Das Ziel des Jahresausfluges am 1. Juni ist Kloster Eberbach im Rheingau, zu dem die Kirche Langendiebach von 1324 bis zur Reformation gehörte.
Für die Festschrift zum 100-jährigen Raiffeisenjubiläum stellt der Geschichtsverein die Geschichte der Raiffeisenkassen Langendiebach und Rückingen zusammen.
1984
Im Rückinger Feuerwehrgerätehaus tagt im Frühjahr die Heimatstelle des Main-Kinzig-Kreises. Der Geschichtsverein übernimmt die Bewirtung der Veranstaltung und steuert einen Vortrag über den Rückinger Ortsadel bei.
Die Sonderausstellung „120 Jahre Liederkranz“ wird im Heimatmuseum gezeigt.
Die Stadt Steinau mit Stadtführung und der Besuch des dortigen Marionetten-Theaters sind das Ziel der Jahresfahrt am 12. Mai.
Per Rad fahren wir am 19. Juni nach Großkrotzenburg zum dortigen Heimatmuseum. Wir stellen fest, dass viele der dort gezeigten Gegenstände, Nachbildungen sind. Alle Vorstandsmitglieder des Erlenseer Geschichtsverein sind sich einig, die in unserem Heimatmuseum ausgestellten Exponate sollen Originale sein, lieber wird auf einige Ausstellungsstücke verzichtet.
Nachdem man im Rahmen einer umfassenden Renovierung der Langendiebacher Kirche im Altarraum zunächst Reste zweier Fußböden findet, gräbt dort unter Mithilfe von Mitgliedern des Erlenseer Geschichtsvereins, in den Monaten Juli/August, die archäologische Arbeitsgemeinschaft des Hanauer Geschichtsvereins. Die helfenden Erlenseer mühen sich redlich die obersten Bodenschichten mit Pickel und Spaten beiseite zu räumen und wegzuschaffen. Bei den Ausgrabungen kommt eine halbrunde steinerne Apsis zum Vorschein. Dort wird ein Denar König Heinrichs I. (919 – 936), der in Mainz geprägt wurde, gefunden.
Zu der Theateraufführung „Hexenprozesse in Großkrotzenburg“ fährt eine Gruppe Mitglieder im November nach Großkrotzenburg. Die Laiendarsteller, Mitglieder des Großkrotzenburger Geschichtsvereins, stellen anschaulich Begebenheiten aus dieser Zeit dar.
Abschluss der diesjährigen Veranstaltungsreihe, bildet im Oktober der Diavortrag über Erlensee im „Cafe gut Stubb“, Ev. Gemeindehaus Langendiebach.
Erfreulicher Weise ist die Zahl der Mitglieder auf 54 angestiegen.
Für den von der Evangelischen Kirche Langendiebach herausgegebenen Kalender mit Motiven aus beiden Ortsteilen stellt der Geschichtsverein Bild- und Textmaterial zur Verfügung.
Die archäologische Arbeitsgemeinschaft des Hanauer Geschichtsvereins gräbt ab November das Fundament der 1912 abgerissenen früheren Rückinger Kirche, vormals Kapelle, auf dem heutigen Spielplatz vor der Grundschule aus. An den Wochenenden beteiligen sich erneut einige Mitglieder des GVE um zu „pickeln“, zu „schaufeln“ und den Schutt weg zu räumen. Für die Feinarbeiten sind wieder die Hanauer zuständig. Aber auch wenn wir keine Schätze heben können, begeistert uns jeder Fund.
1983
Die Jahreshauptversammlung im März findet erstmals inm renovierten Gewölberaum der Wasserburg statt. Am gleichen Abend berichtet ein Vereinsmitglied über die Schulgeschichte von Langendiebach.
Anlässlich der Offiziellen Eröffnung des Heimatmuseums, am 28. Mai, dreht der Hessische Rundfunk in der damals noch unverputzten Wasserburg seinen Bericht „Tipps zum Wochenende“.
Anwesende Mitglieder der politischen Gemeinde und des Geschichtsvereins dienen als Statisten für die komplette Sendung. Am 28. Mai wird das Heimatmuseum feierlich eröffnet. Nach der Ansprache von Bürgermeister Wörner erfolgt die offizielle Übergabe an den 1. Vorsitzenden Wolfgang Haude.
Vorträge der Jungen Kantorei Rückingen bilden den musikalischen Rahmen der Einweihung. Ca. 1000 Besucher, darunter drei Schulklassen, werden bis Juni gezählt. Eine erste Sonderausstellung, „ 60 Jahre Rundfunk“, wird bis Ende des Jahres gezeigt. Bei dem Jahresausflug am 10. September besuchen wir das Aschaffenburger Schloss und das im Schlossgarten liegende „Pompeijanum“.
Auf einer Veranstaltung der Evangelischen Kirchengemeinde Rückingen am 13. Oktober hält ein Mitglied des Geschichtsvereins den Diavortrag: „Reformation im Hanauer und Isenburger Land“.
1982
Die Renovierung der für den Geschichtsverein bestimmten Räume im Erdgeschoß der Wasserburg, nähert sich ihrem Ende. Konzeption und Einrichtung liegen nun in der Hand der Mitglieder. In dem Gewölberaum wird ein Museum entstehen. Ausstellungsraum für Funde aus römischer Zeit, Gegenstände des täglichen Gebrauchs oder für Exponate, die von traditionsreicher Familiegeschichte wie der, der Arztfamilie Calaminus erzählen. Der zweite Raum wird als Vereins- und Archivraum eingerichtet.
Den Besuch der Burgruine Münzenberg und eine Führung durch die schöne Altstadt von Butzbach genießen wir beim Ausflug am 11. September.
1981
Der Vortrag eines Mitgliedes über die Gründung und Geschichte der Pfalz und Stadt Gelnhausen bereichert die Jahreshauptversammlung am 17. März. Interessierte Zwischenfragen der Zuhörer und verschiedene Dias über die historischen Bauten von Gelnhausen, lockern den fesselnden Vortrag auf.
Am 3. Oktober fahren wir nach Gelnhausen. Die Stadtführung dauert etwa zwei Stunden. Nach einem gemütlichen Beisammensein geht es um 19.00 Uhr zurück nach Erlensee.
Großen Anklang findet am 17. November der Lichtbilder Vortrag über Pompeji. Referent ist ein Vereinsmitglied, der seine Dias an diesem Abend zeigt.
1980
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung am 6. März berichtet Pfarrer Peter Gbiorczyk (Bruchköbel) über „ Die Schulentwicklung der letzten 400 Jahre im Kreis Hanau“. Gut besucht sind die ersten Monatstreffen in der Gastwirtschaft “Vier Linden“ oder ab 1981 in der Gastwirtschaft „Stein“. Mitglieder berichten an diesen Abenden über die Ortsgeschichte und arbeiten diese Erkenntnisse auf. Es entstehen Mitgliederkontakte und Mitgliederwerbung wird betrieben.
Im Bereich des Kastells Rückingen findet eine Ausgrabung des Hanauer Geschichtsvereins statt. Bei diesen Grabungen engagieren sich die jugendlichen Mitglieder des GVE.
Ziel des Jahresausfluges am 11. Oktober ist Seligenstadt. Besichtigt wird die Basilika. Von dort aus geht es an der Fähre vorbei zur alten Kaiserpfalz und weiter in die Altstadt. Ein kurzer Besuch im Klostergarten beendet den Ausflug.
Die Gemeinde Erlensee veröffentlicht in diesem Jahr die Broschüre „10 Jahre Erlensee“. Den geschichtlichen Teil erarbeitet der Geschichtsverein. Zum gleichen Thema veranstaltet der Verein auf Wunsch der politischen Gemeinde, am 31. Oktober, eine Fotoausstellung im Rathaus.
Planung und Ausbau durch die politische Gemeinde der dem Geschichtsverein in der Wasserburg zugedachten Räume beginnen.
Seit 1978 ist der Verein auf 42 Mitglieder angewachsen.
1979
Für die derzeitige Vereinsarbeit stellt die politische Gemeinde einen Raum im Rathaus zur Verfügung.
Am 14. März findet die erste Jahreshauptversammlung statt. An diesem Abend berichtet Herr Hermann von der Heimatstelle Main-Kinzig über deren Arbeit. Rege diskutiert die Versammlung den Aufbau eines Heimatmuseums. Anlass ist, die von Frau Sadtler bei dem Verkauf der Wasserburg geforderte Einrichtung eines Heimatmuseums. Die Überlegung, in der Scheune der Wasserburg ein Museum einzurichten, wird aufgrund der schlechten Bausubstanz der Scheune fallengelassen.
37 Mitglieder und Gäste fahren am 28. April zu einem Studienausflug nach Büdingen. Herr Luh führt uns dort an der westlichen Stadtmauer entlang Richtung Untertor und zum so genannten Hexenturm. Anschließend besichtigen wir die Neustadt und deren ältestes, noch erhaltenes Haus (Urhaus) aus dem Jahre 1380. Nach einer Kaffeepause besuchen wir noch das „Heuson-Museum“ in der ehemaligen Kaufhalle, um gegen 19.00 Uhr in Richtung Heimat zu fahren.
1978
Am 28. Februar 1978 wird in einem Raum des Rathauses der Geschichtsverein Erlensee gegründet. Der Einladung folgen 21 Personen, von denen 18 den Geschichtsverein Erlensee gründen.
Der erste Vorstand wird gewählt und besteht aus folgenden Personen:
1. Vorsitzender: Wolfgang Haude, 2. Vorsitzender: Werner Sönning, Schriftführerin Waltraude Heitzenröder, Schatzmeisterin Hedi Haude, Museumsverwalter: Willy Moos, Beisitzer: Erwin Hirchenhain und Jean Ruth.
Groß ist das Interesse an der 1. öffentlichen Veranstaltung am 30. Mai in der Georg-Büchner Schule. Herr Kroegel vom Geschichtsverein Hanau referiert an diesem Abend über den Limes, die an diesem Grenzwall errichteten Kastelle und einige römische Funde. Unter anderem von dem, 1950 in Rückingen gefundenen, Mithrasstein. Der Lichtbildervortrag “Erlensee im Spiegel alter Bilder“ rundet den gelungenen Abend ab.
Im Jahre 1974 erwarb die politische Gemeinde die seit 1961 im Besitz der Frankfurter Familie Sadtler befindliche historische Wasserburg. Deren Räumlichkeiten nutzen in dieser Zeit noch die Bergwacht und der Schachverein.
Am 17. Oktober wird zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in der Wasserburg eingeladen. Herr Rückert, damals Vorsitzender der Bergwacht, berichtet kurz über Zweck und Erfolg der Bergwacht. Zwei Räume im Erdgeschoss der Wasserburg sollen zukünftig dem Geschichtsverein zur Verfügung gestellt werden. An diesem Abend wird über die Nutzung dieser Räume diskutiert. Zwei Arbeitsgruppen bilden sich in dieser Mitgliederversammlung: Die „Arbeitsgruppe Wasserburg“ und die „Arbeitsgruppe Fotografieren“.
Die erste Ausgabe eines GVE-Mitteilungsblattes erscheint.